Der Mond-Benze

WappenMBohneHG

Die Gai-Hexen gibt es nun schon seit über 30 Jahren und das freut uns alle natürlich sehr. Doch die Fasnet hatte, um ehrlich zu sein, auch schon bessere Zeiten. Die Pandemie machte uns auch sehr zu schaffen. Um die Zeit dennoch nicht ungenutzt zu lassen, haben wir uns mit einem ganz besonderen Thema auseinandergesetzt:

Wir brauchen eine neue Figur und ein neues Häs!

Die Idee gibt es schon länger, allerdings fehlte immer die Zeit, um sich aktiv darum zu bemühen ein gutes Konzept zu entwickeln und vor allem dieses auch umzusetzen. Letztendlich wurde nach einiger Zeit klar, der Mond-Benze wird geboren. Der Wunsch nach einem Häs ohne Maske wurde dabei als wichtige Grundlage mit einbezogen.

Die Idee zur Figur

Der schwäbsiche Brauchtumsforscher Anton Birlinger veröffentliche 1861 ein Buch mit dem Titel: 

„Sagen, Märchen, Volksaberglauben Volkstümliches aus Schwaben“.

Auszug aus diesem Buch:

Ein Mann von Binzwangen, der es in der Gewohnheit hatte, an Sonn- und Feiertagen Besenreis zu sammeln, wurde zur Strafe dafür von Gott Vater in den Mond versetzt.

Doch ließ ihm unser Herrgott vorher die Wahl, ob er lieber in die Sonne oder in den Mond gehen wolle; der Mann dachte, in der Sonne wäre es ihm zu heiß, er wählte daher den Mond als Verbannungsort, da er es hier wohl besser aushalten werde.

Nach dieser Sage und den geschichtlichen Gegebenheiten entwickelten wir den Mond-Benze.

Die Grundvorgabe war, dass das Häs farblich zur Gai-Hexe passen soll, bzw. in Erdfarben gehalten wird um aufzuzeigen, was für ein tief mit seiner oberschwäbischen Heimat verwurzelter Mann er war. Ihn zeichnet vor allem sein bodenständiges Aussehen als einfacher Landwirt und Besenbinder aus. Auf dem Rücken trägt er ein mit Besenreis beladenes, hölzernes Tragergestell. Die überirdische Verbannung auf den Mond wird dabei im Kontrast durch seinen Wanderstock mit einem aufgesetzten, geschnitzen Mond symbolisiert.

Narrenruf: Mond – Benze … Mond – Benze … Mond – Benze